Studentenwerk eröffnet Wohnheim in der Feldstraße
Am 1. November 2023 ziehen die ersten studentischen Bewohnerinnen und Bewohner in das neue Käte-Frankenthal-Haus in der Feldstraße 16 in Kiel ein.
Insgesamt bietet das Wohnheim auf sieben Geschossen 46 möblierte Einzelapartments mit eigenem Duschbad und WC; sechs davon sind barrierefrei. Die Apartments sind jeweils in sieben Wohngemeinschaften mit Küchen und Gemeinschaftsräumen aufgeteilt. „So möchten wir das Miteinander der Studierenden fördern und sozialer Isolation vorbeugen“, erklärt Susann Schrader, Geschäftsführerin des Studentenwerks SH. „Gerade das gemeinsame Kochen, Essen und Spaßhaben gehört in unseren Augen zum Studierendenleben dazu.“
Das 545 Quadratmeter große Grundstück für das Käte-Frankenthal-Haus wurde dem Studentenwerk vom Land-Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt. Die Baukosten in Höhe von ca. 4,2 Millionen Euro wurden mit Mitteln der sozialen Wohnraumförderung und Zuschüssen des Landes finanziert. „Wir sind dem Land für seine Unterstützung sehr dankbar“, sagt Susann Schrader. „46 Plätze sind angesichts der studentischen Wohnungsnot zwar nur ein kleiner Erfolg, aber ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“ Zum Eröffnungstag am 1.11. werden voraussichtlich alle Plätze bereits vermietet sein.
Für rund 23 Quadratmeter Wohnraum, inklusive der Gemeinschaftsflächen, zahlen die Bewohnerinnen und Bewohner eine Warmmiete in Höhe von durchschnittlich ca. 350 Euro im Monat, einschließlich Strom und Internet. Darüber hinaus stehen den Studierenden unter anderem ein Aufzug, ein Waschmaschinenraum, zwei Carsharing-Stellplätze mit E-Ladestation sowie 46 Fahrradstellplätze zur Verfügung. Das Beste: Das Käte-Frankenthal-Haus ist stadt- und hochschulnah gelegen. Mit Bus und Fahrrad sind es nur wenige Minuten zur Uni und zur Muthesius Kunsthochschule.
Das Wohnheim entstand in einer Baulücke in unmittelbaren Nähe zum Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH). Das zuvor dort befindliche Schwesternwohnheim ließ sich nicht mehr wirtschaftlich sanieren, was einen Abriss erforderlich machte. Der Baustart für das Käte-Frankenthal-Haus erfolgte im März 2021. Mit seinem neuesten Wohnheim bietet das Studentenwerk SH in der Landeshauptstadt nun 1.982 Wohnplätze in zehn Studierendenwohnheimen an. Voraussichtlich im April 2026 soll ein weiteres Wohnheim mit 160 Plätzen in der Leibnizstraße in Kiel eröffnet werden.
Aufgrund der Nähe zum UKSH ist das Wohnheim nach der 1889 in Kiel geborenen Ärztin und sozialdemokratischen Politikerin Käte Frankenthal benannt. Die Tochter des Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde von Kiel studierte Medizin unter anderem an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, wo sie auch promovierte. Sie bekam als eine der ersten Frauen in Deutschland die Zulassung als Ärztin und diente Ende des Ersten Weltkrieges in Frontlazaretten auf dem Balkan. Als Mitglied der SPD engagierte sie sich in der Frauenstimmrechtsbewegung. Später setzte sie sich im Vorstand der neu gegründeten Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands für eine sozialistische Gesundheitspolitik ein. Nach der Machtergreifung der Nazis wurde Käte Frankenthal ihrer Ämter enthoben und musste fliehen. Sie wanderte schließlich nach New York City aus.