Nachhaltigkeit
Das Thema Nachhaltigkeit spielt für das Studentenwerk Schleswig-Holstein eine große Rolle. In allen Bereichen haben wir zahlreiche Maßnahmen ergriffen und arbeiten kontinuierlich an der Umsetzung neuer Ideen.
NACHHALTIGKEITS-
KONZEPT
Das Studentenwerk SH hat im März 2023 ein Nachhaltigkeitskonzept erstellt, in dem die Ziele des Unternehmens für die Zukunft beschrieben werden. In sechs Handlunsgfeldern möchte wir verstärkt tätig werden und haben dazu die nötigen Maßnahmen definiert.
Energiekrise
Im Zusammenhang mit den bundesweiten Energiesparmaßnahmen ist auch das Studentenwerk Schleswig-Holstein aufgefordert, zur kurz- und mittelfristigen Sicherung der Energieversorgung beizutragen.
Aus diesem Grund wurde ein Energiesparkonzept entwickelt, das zum einen die verpflichtenden Energiesparmaßnahmen der Bundesregierung beinhaltet, zum anderen Maßnahmen, die auf freiwilligem Engagement beruhen.
Ein schonender Umgang mit Ressourcen ist schon seit vielen Jahren für das Studentenwerk selbstverständlich. So wurden in der Vergangenheit bereits zahlreiche Vorkehrungen und Maßnahmen getroffen, die in der aktuellen Krise eine stabile Basis für eine Weiterentwicklung bilden.
Das Energiesparkonzept beinhaltet unter anderem folgende Maßnahmen, die entweder schon umgesetzt wurden oder derzeit in Planung sind:
- Anschaffung von E- bzw. Hybrid-Fahrzeugen sowie Dienstfahrrädern
- Umsetzung der DSW-Energiesparkampagne „Flip the Switch“ in unseren Studierendenwohnheimen
- Maßnahmen zur Energieeinsparung an und in den Wohnheimgebäuden, z. B. Fassadendämmung, Erneuerung von Fenstern und Heizungsanlagen und vieles andere mehr
- Entwicklung eines Maßnahmen- und Optimierungsplans der GMSH zur Energieeinsparung für die Heizperiode 2022/23 in allen hochschulgastronomischen Einrichtungen
- Eine Checkliste mit Energiespartipps für alle Beschäftigten mit einem Büroarbeitsplatz
Das Studentenwerk SH wird auch zukünftig die rechtlichen Vorgaben der Bundesregierung umgehend umsetzen und auf aktuelle Geschehnisse reagieren. Darüber hinaus werden wir unabhängig von aktuellen Einsparvorgaben Überprüfungen zu Energieeinsparpotentialen vornehmen und diese, sofern möglich, realisieren. Das Konzept wird somit in Zukunft durch weitere Maßnahmen ergänzt werden.
Hochschulgastronomie
Mehrweggeschirr hat bei uns Priorität. An allen Standorten bieten wir ein pfandfreies Mehrweg-to-go-System an, das du bequem über eine App nutzen kannst. Mit unserer Preisregelung bieten wir dir einen Anreiz, Mehrweggeschirr zu bevorzugen. Die Leihgebühr für einen Mehrwegbecher sind 15 Cent, für eine Schale fallen 25 Cent an. Damit ist das Mehrwegsystem deutlich günstiger als die Einwegverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen.
Wie funktioniert das Relevo-Geschirr?
- Lade dir die App herunter und wähle dein Angebot im Relevo-Geschirr.
- Scanne den QR-Code auf dem Geschirr, zeige die Bestätigung an der Kasse und zahle die Servicegebühr.
- Lasses dir schmecken!
- Gib dein Relevo-Geschirr innerhalb von 14 Tagen zurück und scanne den QR-Code an der Geschirrückgabe.
Die Relevo App kannst du die in verschiedenen App-Stores herunterladen. Erste Fragen beantwortet das FAQ von Relevo.
Außerdem hast du auch immer die Möglichkeit, dein eigenes und sauberes Geschirr mitzubringen. Wir befüllen es gerne. Für Heißgetränke im eigenen Mehrwegbecher erhältst du einen Rabatt von 10 Cent. Auch in anderen Bereichen unserer Mensen, Cafeterien und Café Lounges vermeiden wir Abfälle, indem wir:
- unseren Gästen die Möglichkeit geben, leckere, zu viel produzierte Speisen vor dem Wegwerfen zu retten. Hierfür bieten wir ihnen an einigen unseren Standorten unseren Zero Waste Teller, jeweils 15 Minuten nach der regulären Essensausgabe der Mensen, an.
- in unseren Cafeterien bieten wir die Zero Waste Tüte an, die nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert. Unsere Gäste erhalten hier übrig gebliebene Cafeteria-Spezialitäten.
- zusätzlich bieten wir im Rahmen einer Testphase, eine Kooperation mit „To Good To Go" an, um auch über den Campus hinaus Menschen die Möglichkeit zu bieten, Lebenmittel zu retten.
- Speisen vorwiegend „just in time“ zubereiten und bei Bedarf nachproduzieren.
- eine flexible Kombination der Beilagen zum Hauptgericht ermöglichen und die Gerichte nach erprobten Rezepturen zubereiten, so dass nur selten Reste auf den Tellern bleiben.
- einwandfreie Speisen, die trotz sorgfältiger Planung und Zubereitung übriggeblieben sind, an einem anderen Öffnungstag als „begrenztes Angebot“ bewerben.
- unvermeidbare Speisereste einer Biogasanlage zur Stromerzeugung zuführen.
- nicht vermeidbare Speisereste an Foodsharing-Vereine abgeben, die diese selbst nutzen oder an gemeinnützige Institutionen weitergeben.
Im Sinne der Nachhaltigkeit möchten wir Kaffeesatz ein zweites Leben schenken. In unseren Cafeterien können unsere Gäste jeden Tag kostenlos Kaffeesatz abholen. Da die Abholzeiten je Standort variieren, sprecht am Besten unsere Mitarbeitenden vor Ort direkt an, wenn ihr Interesse habt.
Der Kaffeesatz ist vielseitig einsatzbar, zum Beispiel als Dünger, zum Beschleunigen der Kompostierung, um Schnecken oder Ameisen fern zu halten, zu Geruchsneutralisierung oder für kosmetische Anwendungen.
Das Bio-Sortiment in unseren Mensen und Cafeterien wird immer vielfältiger. Wir bieten ausschließlich Bio-Kaffee und -Kakao sowie verschiedene Bio-Tees an. Im Jahr 2019 haben wir 6.240 Kilo Kaffee und 38.080 Beutel Tee eingekauft. Viele Milchprodukte, wie Milch, Schmand und Quark, sowie einige Geflügelartikel kaufen wir von ökologisch wirtschaftenden Betrieben aus Norddeutschland ein. Zutaten wie Tofu, Bulgur, Quinoa und Vollkornnudeln verarbeiten wir ausschließlich in Bio-Qualität und kennzeichnen diese in unserem Speiseangebot. Übersicht über Bio-Produkte im Studentenwerk
Mehr zum Thema Bio erfährst du auf dem Informationsportal zum Ökolandbau.
In der Hochschulgastronomie gibt es Kaffee und Trinkschokolade fair gehandelt und in Bio-Qualität. Dies ermöglicht den Arbeiterinnen und Arbeitern eine Sicherung ihrer Existenz und verbessert die Lebensqualität durch Gesundheitsschutz. 2022 haben wir insgesamt 174.432 Heißgetränke aus fair gehandeltem Kaffee, Kakao und Tee verkauft. 2023 waren es bisher (Stand 01.11.) bereits 191.133.
Das Studentenwerk SH unterstützt außerdem als Kooperationspartner die Kampagne Fairtrade-Town in den Städten Kiel, Lübeck und Heide sowie die Fairtrade-University FH-Westküste. Weitere Infos unter: www.fairtrade-deutschland.de
Betriebe, von denen wir unser Fleisch aus artgerechter Haltung beziehen, achten mit großer Sorgfalt auf das Tierwohl. So stehen den Tieren unter anderem Ställe mit Tageslicht und mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben zur Verfügung. Es werden ausschließlich gentechnikfreie Futtermittel verwendet und auf eine prophylaktische Antibiotikagabe wird verzichtet. Diese Art und Weise, die Tiere zu halten, wirkt sich maßgeblich auf die Qualität des Fleisches aus.
Das Fleisch kaufen wir je nach Tierart bei unterschiedlichen Lieferanten in Norddeutschland ein. Mehr über die Anforderungen an die Haltung der Tiere findest du hier:
Markeruper Gänse und Enten
Lübchiner Strohschwein
Severiner Bio-Eier und Bruderhahn
Seit Jahren verzichten wir auf überfischte Fischarten wie Rotbarsch und Scholle, um einen Beitrag geben die weltweite Überfischung zu leisten. Nun gehen wir einen Schritt weiter und bieten für mehr Fischvielfalt Wels aus nachhaltiger Aquakultur aus Mecklenburg-Vorpommern an.
2019 haben wir aus artgerechter Tierhaltung insgesamt 19 Tonnen Fleisch verarbeitet und 50.000 Currywürste verkauft. Unsere artgerechten Hähnchenfleischartikel beziehen wir ausschließlich aus Bruderhahnhaltung.
Schaleneier oder verarbeitete Eier kaufen wir vorwiegend aus Freilandhaltung ein.
Unsere frischen Lebensmittel kaufen wir möglichst regional ein. Diese Zutaten werden in der norddeutschen Region erzeugt und verarbeitet.
Die in Mensen und Cafeterien des Studentenwerks SH verwendeten Milchprodukte, wie Milch, Schmand und Quark beziehen wir von der Bio-Hofmolkerei Dehlwes. Das Besondere an dem Familienbetrieb: Er verwendet nur Bio-Milch von den eigenen Kühen sowie aus der Nachbarschaft im Umkreis von durchschnittlich 10 Kilometern zur Molkerei. Damit garantiert der Betrieb kurze Lieferwege und einen geringeren CO2-Ausstoß. Auch mit unserem Mineralwasser von Wittenseer beziehen wir Produkte aus der Region, nämlich direkt aus Groß Wittensee im Kreis Rendsburg-Eckernförde.
Seit Ende 2023 beziehen wir für unsere Salatbar ausschließlich Bio-Schaleneier.
Unsere veganen und vegetarischen Angebote weiten wir laufend aus. Täglich gibt es in den Mensen mindestens ein veganes Gericht. Nicht geeignete Beilagen können außerdem ohne Aufpreis getauscht oder auf Soße verzichtet werden, um ein veganes Gericht aus dem vorhandenen Angebot zusammenzustellen. Auch bieten die Salatbars in einigen Mensen eine breite vegane Auswahl, immer aber eine vegetarische. In den Cafeterien und Café Lounges stehen vegane Kuchen, Desserts, Salate, Backwaren, Riegel und pflanzliche Milch zur Wahl und meist gibt es auch ein veganes warmes Speisenangebot. Das Angebot variiert nach Betriebsgröße.
Über 60 Prozent unserer Mensaspeisen sind mittlerweile vegetarisch oder vegan (2. Hj. 2023: 63,2%). Mit verschiedenen Aktionen, wie dem Weltvegantag und dem Veganuary, fördert die Hochschulgastronomie das vegane Angebot im Mensa und Cafeteriabereich. Unser Engagement für ein attraktives veganes Angebot wurde von der Tierrechtsorganisation PETA zum ausgezeichnet. Die Mensa II, Mensa Kesselhaus und die Mensa Lübeck wurden als veganfreundlichste Mensen Deutschlands ausgewählt.
Die Mensa Kesselhaus ist seit dem Wintersemester 23/24 die erste rein vegetarische Mensa des Studentenwerks SH.
Im September 2022 wurde die Mensen des Studentenwerks SH erstmalig als Planetary-Health-Mensen von der Ernährungsorganisation ProVeg ausgezeichnet. Im Jahr 2023 erhielt das Studentenwerk SH die Auszeichnung erneut.
Die Auszeichnung würdigt herausragende Konzepte für eine gesunde pflanzenbasierte Verpflegung, die den Planeten schützt. Sie soll damit der Gastronomie branchenweit als Inspiration dienen. Unsere Mensen überzeugten durch ein ebenso abwechslungsreiches wie gesundes, preiswertes und klimafreundliches veganes Angebot.
Die Auszeichnung als Planetary-Health-Mensa stützt sich auf die 2019 von der EAT-Lancet-Kommission entwickelte Planetary Health Diet. Die nachhaltige Ernährung zum Wohle des Planeten setzt vorrangig auf Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Obst, Gemüse, Nüsse und Saaten. Im Gegenzug enthält sie nur wenige hochverarbeitete – und nur wenige tierische Produkte.
Bauen und Wohnen
Bereits seit vielen Jahren saniert und modernisiert das Studentenwerk seine Studierendenwohnheime unter energieeffizienten Gesichtspunkten. So wurden ganze Wohnanlagen unter anderem mit neuen Heizungskesseln, Warmwasserspeichern und Wasserleitungen ausgestattet, aufwändige Dämmmaßnahmen durchgeführt oder neue, mehrfachverglaste Fenster eingesetzt. Darüber hinaus wurde bereits in vielen Wohnheimen die Beleuchtung auf LED umgerüstet.
Bei den Neubauten werden energiesparende Maßnahmen von Anfang an mitgedacht. Die Wohnheime erfüllen nicht nur höchste Wärmeschutzstandards, sondern verfügen zum Beispiel auch über moderne Lüftungsanlagen, die zur Wärmerückgewinnung beitragen, oder Fensterkontaktschalter zur automatischen Abschaltung der Heizkörper. Gemeinschaftsflächen werden zudem standardmäßig mit Präsenzmeldern ausgestattet, durch die das Licht automatisch ein- und ausgeschaltet wird. Nicht zuletzt kommen bei den Neubauten vermehrt nachhaltige, schadstoffarme Baumaterialien zum Einsatz. Wie das Studentenwerk baut, können Interessierte der Broschüre „Bauen für Studierende. Modern, nachhaltig, sozial“ entnehmen.
Heizwärme und Energie für Warmwasser werden für die Wohnheime zu einem Großteil über Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung bereitgestellt. Dabei wird Abwärme, die bei der Stromerzeugung, aber auch z. B. in Industrieanlagen und bei der Müllverbrennung entsteht, als Nutzenergie über das Fernwärmenetz für die Fernheizung und Warmwasseraufbereitung verwendet. Das ist ökonomisch und klimaschonend.
Das Edo-Osterloh-Haus in Kiel sowie das Internationale Studierendenwohnheim in Lübeck verfügen über Solaranlagen.
Der Strom, den das Studentenwerk SH für seine Liegenschaften benutzt, ist zu 100 Prozent Ökostrom.
Durch fortlaufendes Monitoring behält das Team der Abteilung Facility Management/Bau die Energieverbräuche im Blick. Erhöhte Verbräuche werden registriert, die Ursachen hierfür ermittelt und die Verbräuche durch passende Maßnahmen reduziert.
Aktuelle Projekte: Die Energiegewinnung durch Solaranlagen soll künftig noch weiter ausgebaut werden.
Das Studentenwerk SH bietet den studentischen Bewohnerinnen und Bewohnern Fahrradstellplätze und -garagen an allen Wohnanlagen sowie landesweit zehn Fahrradreparaturstationen. Die Reparaturstationen verfolgen den Sharing-Ansatz. Sie werden von vielen Personen genutzt, die sich die Werkzeuge nicht extra selbst kaufen müssen.
Darüber hinaus wurde beim Emmy-Hennings-Haus in Flensburg eine Ladesäule für E-Autos installiert.
In den Wohnheimen sind die Bewohnerinnen und Bewohner dazu angehalten, den Müll zu trennen. Hierfür werden spezielle Abfallbehälter in den Küchen bereitgestellt. Zusätzlich wird regelmäßig ein Unternehmen mit der Nachsortierung des Mülls beauftragt, um eine einwandfreie Mülltrennung zu gewährleisten. Darüber hinaus stehen an ausgewählten Standorten Glasmüllcontainer zur Verfügung. Auch die Entsorgung von Elektroschrott und Sperrmüll ist nach Anmeldung bei den Hausmeisterinnen und Hausmeistern möglich. Bereits beim Ankommen in den Wohnheimen werden die Studierenden über das System der Mülltrennung informiert.
Ganz nach dem Motto „Sharing is caring“ rettet das Studentenwerk SH nicht mehr nutzbare, ausrangierte Stühle aus den Wohnheimen vor dem Wegwerfen und spendet diese zur Wiederverwertung an den Flensburger Verein „Zeitraum“, der für Jugendliche und Erwachsene handwerkliche Arbeitsangebote zur Verfügung stellt. Fahrräder, die nicht mehr fahrtauglich sind und keine Besitzerin bzw. keinen Besitzer mehr haben, werden an studentisch verwaltete Fahrrad-Werkstätten weitergegeben.
Auch bei der Bewirtschaftung seiner Wohnheime legt das Studentenwerk SH viel Wert auf Nachhaltigkeit. Um das Mobiliar und die Küchen möglichst lange nutzen zu können, werden einzelne Komponenten regelmäßig durch die Hausmeisterinnen und Hausmeister ausgetauscht.
Auf freien Grünflächen rund um die Wohnheime legt das Team außerdem regelmäßig Blumenwiesen an, die von Mai bis September blühen. Diese sind nicht nur schön anzusehen, sondern nützen auch Schmetterlingen, Bienen oder anderen Insekten, die dort Nahrung und ein Zuhause finden. Im Jahr 2020 wurden etwa 1.600 Quadratmeter Blumenwiese ausgesät.
Personal
In den Bereichen, wo es möglich ist, können die Beschäftigten des Studentenwerks SH bis zu zwei Tage pro Woche von zuhause aus arbeiten. Dies trägt nicht nur zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei, sondern entlastet auch die Verkehrsinfrastruktur und reduziert damit den verkehrsbedingten CO2-Ausstoß.
Meetings finden seit 2020 zu einem Großteil virtuell statt. Da die Beschäftigten des Studentenwerks an verschiedenen Standorten in ganz Schleswig-Holstein tätig sind, werden durch virtuelle Meetings lange Fahrtwege vermieden und somit CO2-Emissionen eingespart.
Das Studentenwerk SH setzt sich aktiv dafür ein, dass seine Beschäftigten mehr mit dem Fahrrad fahren. Dies erfolgt unter anderem durch die Bereitstellung einer Fahrradgarage im Amt für Ausbildungsförderung oder die Teilnahme an Aktionen wie dem Kieler Stadtradeln.
Bereits seit mehreren Jahren treten Beschäftigte des Studentenwerks beim Kieler Stadtradeln für mehr Klimaschutz in die Pedale. 2021 legte ein 15-köpfiges Team eine Strecke von insgesamt 2.886 Kilometern zurück. So konnten über 500 Kilogramm CO2 vermieden werden.
Als weitere Aktion fand 2021 erstmals „Gemeinsam mehr bewegen“ statt. Bei diesem von den Auszubildenden organisierten Motivationswettbewerb ging es darum, das Auto einmal stehen zu lassen und eine möglichst lange Distanz zu Fuß zu gehen oder zu laufen. Der Gewinner der Aktion legte in sechs Wochen insgesamt stolze 813,4 Kilometer zurück.
Aktuelle Projekte: Geplant ist derzeit, dass den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern künftig Firmenfahrräder zur Verfügung gestellt werden, um die Strecken zwischen den einzelnen Einrichtungen innerhalb eines Standorts auf umweltfreundliche Art zurücklegen zu können.
Das Studentenwerk führt 2022 für 100 Beschäftigte das NAH.SH-Jobticket ein. Hierbei wird das Monatsticket für den öffentlichen Personennahverkehr durch das Studentenwerk sowie NAH.SH bezuschusst. Dies ist nicht nur als Geste der Anerkennung für die Beschäftigten gedacht, sondern soll auch einen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz leisten.
Je nach Nachfrage soll das Kontingent an Jobtickets künftig weiter aufgestockt werden.
Seit 2018 sind die Beschäftigten mit Elektromobilen und Hybridfahrzeugen in Schleswig-Holstein unterwegs. Dabei wird im Sinne der CO2-Reduktion auf eine optimale Tourenplanung geachtet.
Weiterbildungsmaßnahmen werden im Studentenwerk bevorzugt online wahrgenommen. So werden Dienstreisen reduziert und der CO2-Fußabdruck verkleinert. Zusätzlich zu externen Fortbildungen hält das interne Lernmanagementsystem zahlreiche E-Learning-Angebote bereit.
Insofern längere Dienstreisen notwendig sind, sind die Beschäftigten angehalten, hierfür den Zug zu nehmen. Reisen per Flugzeug sind nicht erlaubt. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sorgt für eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks.
Das Studentenwerk SH stellt seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kostenloses Mineralwasser zur Verfügung. Aus Umweltgesichtspunkten hat sich das Unternehmen für Wasser aus Glas- anstatt Plastikflaschen entschieden. Darüber hinaus handelt es sich um Pfandflaschen.
Administration, Einkauf, Verwaltung
Nachhaltigkeit gehört innerhalb der Unternehmensvision zu den Prioritäten des Studentenwerks SH. Bei der täglichen Arbeit hat sich das Studentenwerk einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt auf die Fahne geschrieben. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist im Arbeitsalltag unter anderem selbstverständlich:
- Müll zu trennen,
- bei geöffnetem Fenster die Heizung auszuschalten,
- die Heizung zum Feierabend und Wochenende runterzudrehen,
- bei Verlassen des Schreibtisches den Computer in den Ruhezustand zu versetzen,
- das Licht in Räumen und Gängen auszuschalten, die nicht genutzt werden,
- kleine, ineffiziente Bestellungen von Büromaterial zu vermeiden,
- Papier doppelseitig zu bedrucken,
- Geräte nach Arbeitsschluss komplett auszuschalten, anstatt sie im Stand-by-Modus zu lassen.
In allen Bereichen des Studentenwerks SH arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich daran, möglichst viele Prozesse zu digitalisieren, um Papier einzusparen. Erfolgreiche Beispiele hierfür sind unter anderem:
- Die monatlichen Entgeltabrechnungen für das Personal stehen seit 2020 nur noch digital zur Verfügung.
- 2020 führte die IT-Abteilung ein internes digitales Ticketsystem ein, das neben der Papierreduktion auch für mehr Transparenz und eine schnellere Bearbeitung der Anfragen sorgt.
- Seit 2021 verfügt das Studentenwerk über ein digitales Rechnungseingangsmanagement, wodurch allein in der Finanzbuchhaltung rund 80.000 Blatt Papier jährlich eingespart werden. Auch Ausgangsrechnungen werden ausschließlich digital erstellt und per E-Mail versendet.
- Der Einkauf führte 2021 die digitale Vergabeakte ein, durch die jährlich 75.000 Blatt Papier eingespart werden.
- In der Wohnheimverwaltung erfolgt die Ablage von Unterlagen, wie Umzugsanträgen oder Studienbescheinigungen, ausschließlich in der digitalen Mieterakte.
- Trotz aktuell noch nicht möglichem Verzicht auf die Papierakte trägt die Online-Plattform „BAföG digital“ im Amt für Ausbildungsförderung zur Papierreduktion und Prozessoptimierung bei.
- Bereits seit mehreren Jahren erfolgt die Anmeldung für die Kulturworkshops des Studentenwerks über ein Online-Buchungssystem.
Aktuelle Projekte: Bis Mitte 2022 wird ein neues Online-Portal für die Beschäftigten realisiert, über das diverse interne Anträge künftig online gestellt werden können. Unser Amt für Ausbildungsförderung möchte außerdem die E-Akte einführen.
Die Beschäftigten des Studentenwerks nutzen einheitlich die grüne Suchmaschine Ecosia. Für jede Suchanfrage spendet Ecosia Geld an Wiederaufforstungsprogramme. Für 45 Suchanfragen wird ein Baum gepflanzt.
Im Hauptsitz des Studentenwerks SH, der Mensa I, wurde im Sinne der Abfallvermeidung und Ressourcenschonung ein Möbellager für ausrangierte Büromöbel eingerichtet. Bevor neue Büromöbel für die Verwaltung bestellt werden, wird im Möbellager geschaut, ob noch ein passendes Möbelstück vorhanden ist.
Die Beschäftigten aus dem Einkauf im Food-Bereich des Studentenwerks arbeiten möglichst mit regionalen Lieferantinnen und Lieferanten, die auf dem Weg zum Studentenwerk nur wenige Lieferstopps haben, zusammen. Dies hat viele Vorteile: Kurze Transportwege, kurze Lagerzeiten und wenig Müll. Der Straßenverkehr wird entlastet und der CO2-Ausstoß reduziert. Darüber hinaus sind eine kurzfristige Produktionsplanung und das Reagieren auf aktuelle Situationen möglich.
Auch im Nonfood-Bereich spielen ökologische Aspekte bei Bestellprozessen eine immer größere Rolle. So werden bevorzugt nachhaltige (Merchandise-)Artikel eingekauft – seien es Handtücher aus Biobaumwolle, Fleecedecken aus recycelten Plastikflaschen oder nachhaltige Brotbeutel aus Leinenstoff. Darüber hinaus ist Qualität – und damit Langlebigkeit und Abfallvermeidung – bei der Auswahl der Produkte das A und O.
Beim Einkauf von Elektrogeräten wird auf eine möglichst gute Energieeffizienz geachtet, um Strom zu sparen.
Das Studentenwerk arbeitet schon seit vielen Jahren mit nur wenigen Hardware- und vielen virtuellen Servern, wodurch Ressourcen geschont werden und weniger Strom verbraucht wird. Strom wird auch dadurch gespart, dass kleinere Klimaanlagen zur Kühlung benötigt werden.
Das Studentenwerk setzt auf von vielen Beschäftigten gemeinsam genutzte multifunktionale Geräte wie All-in-One-Drucker, die Dokumente drucken, kopieren und scannen können. Diese Geräte verbrauchen deutlich weniger Strom als Einzelgeräte und reduzieren nachweislich die Übernutzung, da Mitarbeitende dazu tendieren, gemeinsam genutzte Geräte nur dann einzusetzen, wenn sie diese wirklich brauchen.
Reinigung
Seit 2015 arbeitet das für die Reinigung zuständige Tochterunternehmen des Studentenwerks SH – die Hochschulservice und Seeburg GmbH (HSG) – zu 95 Prozent mit den umweltfreundlichen Reinigungsmitteln der kanadischen Firma InnuScience. Diese reinigen mit biologisch abbaubaren Lösungssubstanzen und natürlichen Bakterien. Zudem handelt es sich um sehr effiziente Hochkonzentrate, sodass für das richtige Mischungsverhältnis nur wenige Tropfen benötigt werden. Dadurch ist der Verbrauch viel geringer und es wird deutlich weniger Verpackungsmüll verursacht.
- 1/3 weniger Reinigungsmittel
- 50 % weniger Verpackungsmüll
Um die Umwelt zu schonen, achtet das Team der HSG im Besonderen darauf, beim Waschen der Reinigungstextilien die Waschmaschinen optimal zu beladen.
Öffentlichkeitsarbeit
Um die Zahl der Printprodukte im Sinne der Nachhaltigkeit zu reduzieren, werden die Informationen des Studentenwerks verstärkt über die digitalen Kanäle gestreut – sei es die Website oder die Social-Media-Plattformen. Immer mehr Dokumente, Flyer, Faltblätter und Broschüren stehen als Download auf der Website bereit.
Durch die Platzierung von QR-Codes auf den Druckprodukten wird auf weiterführende Infos im digitalen Bereich verwiesen. So konnte der Umfang der Broschüren und Faltblätter in den letzten Jahren bereits deutlich gesenkt werden.
Bei nach wie vor umfangreichen Printprodukten, wie zum Beispiel dem Geschäftsbericht, legt das Studentenwerk viel Wert auf die Verwendung von zertifiziertem Papier aus vorbildlich bewirtschafteten Wäldern sowie einen klimaneutralen Druck.
Aktuelle Vorhaben: Künftig sollen noch mehr Printprodukte auf Ökopapier gedruckt werden.
Kindertagesstätten
In den Kindertagesstätten des Studentenwerks werden unterschiedliche Nachhaltigkeits-Maßnahmen integriert: Unter anderem achten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einen ressourcenschonenden Verbrauch von Bastelmaterial und Malpapier, indem hierfür beispielsweise Kalender oder Rückseiten von alten Unterlagen verwendet werden. Beschädigte Bücher und Spielsachen werden zudem nicht einfach entsorgt, sondern zur Weiterverwendung aufbereitet. Für nasse Wäsche werden wiederverwendbare, wasserabweisende Beutel statt Müllbeutel aus Plastik genutzt.
Bei der Essensversorgung für die Kitakinder wird viel Wert auf eine vorausschauende Bedarfsplanung, bei der die Vorlieben der Kinder berücksichtigt werden, gelegt. Dadurch müssen weniger Lebensmittel entsorgt werden. Getränke gibt es in den Kitas ausschließlich aus Glasflaschen. Außerdem wird den Kindern nachhaltiges Verhalten – zum Beispiel Mülltrennung – spielerisch nähergebracht.
Last but not least findet der Austausch innerhalb der Teams sowie der Schriftverkehr mit den Eltern überwiegend auf digitalem Weg statt, sodass Papier eingespart werden kann.
Kultur
Um das Umweltbewusstsein von Studierenden zu fördern, bietet das Studentenwerk SH im Rahmen seines Kulturangebots regelmäßig Seminare und Workshops rund um das Thema Nachhaltigkeit an, darunter zum Beispiel die Kurse „Einfach plastikfrei – Alltagsprodukte selbst gemacht“, „Studibalkon – nachhaltig und lecker“ und „Upcycling“.
Seit 2020 werden neben den Präsenzkursen auch Onlineformate für Studierende in ganz Schleswig-Holstein angeboten. So wird die Verkehrsinfrastruktur entlastet und der verkehrsbedingte CO2-Ausstoß reduziert.
Beratung
Sei es in der Wohnheimverwaltung oder in der Psychosozialen Beratung – das Studentenwerk SH bietet in verschiedenen Bereichen neben telefonischen und Präsenz-Beratungen auch Videotermine an. Auf dem digitalen Weg können alle ratsuchenden Studierenden in Schleswig-Holstein gleichermaßen gut erreicht werden – egal, wo sie sich gerade befinden.
Neben den Einzel- bieten die Beratung studentisches Leben und die Psychologische Beratung auch Gruppentermine als Onlineveranstaltungen an. So können viele Personen auf einmal angesprochen und das Verkehrsaufkommen und der damit verbundene CO2-Ausstoß reduziert werden.