Stipendien
Im Bachelor, Master oder Promotion - Stipendien sind wesentliche Elemente der Studierendenförderung. Sie werden von Begabtenförderungswerken, Stiftungen und Verbänden oder auch von Unternehmen vergeben und unterliegen deren jeweiligen Richtlinien.
Die Stipendien-Programme sind Fach-, Zweck- oder Zielgruppen gebunden und unterscheiden sich in Anforderungen, Unterstützungsleistungen sowie Zielstellungen.
Deutschlandweit gibt es etwa 2000 Institutionen, die Studierende in ihrer akademischen Ausbildung mit Voll- oder Teilstipendien unterstützen.
Ein Stipendium begleitet dich unterstützend durch dein Studium und wird dir den Übergang in das Berufsleben definitiv erleichtern. Es lohnt sich also unbedingt, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.
Unsere Beratung Studentisches Leben beantwortet gerne weitere Fragen zu Stipendien.
Was können Stipendien bieten?
Neben den finanziellen Zuwendungen bieten Stipendien vor allem auch ideelle Förderungen, je nach Stipendiengeber sind beide sehr unterschiedlich in Höhe, Laufzeit oder Engagement.
Mögliche finanzielle und vor allem rückzahlungsfreie Zuwendungen zu den:
- Lebenshaltungskosten,
- Studienmaterialien,
- Reisekosten etc.
Mögliche ideelle Förderung beispielsweise durch:
- kostenlose Teilnahme an Seminaren und Workshops, Konferenzen und Fachsymposien,
- Zugang zu einem unterstützenden Netzwerk, bis weit ins Berufsleben hinein oder
- individuelle Begleitung durch Mentor*innen.
Jeder Stipendiengebende legt selbst fest, welche Anforderungen an die Bewerbenden gestellt werden. Setze dich daher vor einer Bewerbung gründlich mit dem Stipendienprogramm auseinander.
Gesucht werden vielseitig interessierte und engagierte Persönlichkeiten. Wenn du gute bis sehr gute Leistungen vorweisen kannst und dich auf irgendeine Art und Weise ehrenamtlich/gesellschaftlich engagierst solltest du diese Chance unbedingt nutzen!
Auch dein familiärer Hintergrund und biographische Herausforderungen werden bei der Bewerbung berücksichtigt. Wenn zum Beispiel deine Eltern nicht studiert haben, du eine Migrationsgeschichte hast, du ein Kind betreust oder jemanden pflegst oder wenn du eine Behinderung oder chronische Erkrankung hast, so solltest du das unbedingt angeben!
Auch im Studentenwerk SH freuen wir uns über dein ehrenamtliches Engagement! Zum Beispiel als internationale (Wohnheim)-tutor*in für die Beratung internationaler Studierender
Begabtenförderungswerke
In Deutschland gibt es 13 Begabtenförderwerke. Sie sind entweder
- politisch orientiert,
- konfessionell geprägt,
- gewerkschaftsnah,
- unternehmerisch orientiert oder
- politisch unabhängig.
Die Begabtenförderungswerke fördern deinen Lebensunterhalt (ähnlich wie beim BAföG, abhängig vom Einkommen deiner Eltern/deine*r Ehepartner*in und deinem Vermögen) und zahlen dir zusätzlich eine einkommensunabhängige Studienkostenpauschale von 300 Euro im Monat für dein gesamtes Studium (Bachelor + konsekutiven Master + Promotion). Ggf. kommen noch Zuschüsse für Reisekosten oder Auslandsaufenthalte hinzu. Nichts davon musst du zurückzahlen!
Weiterhin bekommst eine individuelle Begleitung durch Mentor*innen, Zugang zu kostenlosen Seminaren, Workshops, zum Netzwerk des Stipendiengebenden und anderer Stipendiat*innen.
Einen Überblick zu den Förderwerken, deren Stipendienregelungen und Kontakte findest du bei Stipendium Plus oder beim Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Informiere dich! Es lohnt sich!
Regionale Stipendienprogramme
Es gibt viele verschiedene Stipendiengeber, auch in deiner Region. Was oder wer prägt und/oder gestaltet zum Beispiel deinen Studien- oder Geburtsort? Wo oder bei wem siehst du dein Studienfach, deine Interessen richtig adressiert? Erkundige dich zu Stipendien bei …
- Städten, Landkreisen oder Bundesländern,
- regionalen Unternehmen und privaten Geldgebern,
- Förderprogrammen, Kooperationen und Netzwerken an Hochschulen, deren Stipendien, Studienfonds und ausgeschriebenen Wettbewerben,
- und vielen anderen.
Manche Hochschulen kooperieren mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und privaten Geldgeber*innen: Sie bieten das Deutschlandstipendium an, für das du dich an deiner Hochschule bewerben kannst. Neben Einblicken in Unternehmen und die regionale Arbeitswelt kannst du für 2-3 Semester 300 Euro monatlich geschenkt bekommen, die beim BAföG nicht als Einkommen angerechnet werden!
Fachspezifische Stipendienprogramme
Du hast dich in deinem Studium bereits spezialisiert, planst deine Abschlussarbeit oder Promotion? Dann kann ein fachspezifisches Stipendium genau das Richtige für dich sein.
Denn diese Programme
- fördern spezielle Studienfächer oder Themenschwerpunkte (Achte auf Ausschreibungen, Hinweise an deiner Hochschule und den Lehrstühlen).
- werden bei besonderen Studienleistungen, eher im fortgeschrittenem Studium (z.B. ab dem 3. FS oder im Master) vergeben.
Zielgruppenspezifische Stipendienprogramme
Stipendienprogramme, die nur für bestimmte Zielgruppen offen sind, orientieren sich in ihren Angeboten und Anforderungen an eben dieser. So gibt es zum Beispiel:
- das Aufstiegsstipendium für Studierende mit Berufserfahrung oder
- Stipendien für Studierende mit Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen (eine exemplarische Übersicht findest du beim Deutschen Studierendenwerk.
Zweckgebundene Stipendien
Zweckgebundene Stipendien unterstützen speziell definierte Vorhaben, wie thematisch vorgegebene Abschlussarbeiten, Promotionen oder Auslandsaufenthalte.
Meistens sind für die Bewilligung Empfehlungen durch Dozent*innen, ein Portfolio des Vorhabens oder ein ausführliches Exposé erforderlich.
Investiere die Zeit, recherchiere welches Stipendienformat für dich in Frage kommt und informiere dich gründlich über die jeweiligen Bewerbungsmodalitäten.
Eine Bewerbung kann je nach Programm auf Eigeninitiative oder Vorschlag durch Lehrende, Schulleitung, Geistliche etc. erfolgen. In der Regel kann man sich einmal im Semester oder einmal im Jahr bis zu einem bestimmten Datum bewerben. Beachte, dass die Fristen meistens schon einige Monate vor dem gewünschten Förderbeginn enden.
Recherchiere unbedingt sorgfältig, welches Stipendium für dich passen könnte und informiere dich dann gründlich auf dem entsprechenden Internetauftritt der Stiftung über die Bewerbungsmodalitäten.
Meistens kannst du dich zunächst online bewerben. In der Regel werden Gutachten und Nachweise über Leistungen und Engagement benötigt. Für ein gelungenes Motivationsschreiben solltest du dich unbedingt gut informieren und Zeit investieren!
Als ehrenamtliches Engagement zählen alle Aktivitäten, bei denen du in deiner Freizeit unentgeltlich Verantwortung oder Aufgaben übernimmst, wie zum Beispiel: Leitung von Jugendgruppen, Mitarbeit in Schul- oder Uni-Gremien, ehrenamtliche Nachhilfe, Schülervertretung, Mitarbeit in einem Verein, einer Partei oder kirchlichen Organisation, Pflege von Familienangehörigen.
Zusammengefasst:
- Fang möglichst früh an, dich ehrenamtlich zu engagieren.
- Bewirb dich nur für passende Stipendien.
- Beachte die Bewerbungsfristen (meist 1x im Semester oder Jahr bis zu einem bestimmten Datum).
- Plane genügend Zeit ein für: Recherche, Gutachten und Nachweise einholen, Bewerbung schreiben.
- Deine Bewerbung sollte aussagekräftig, fehlerfrei und vollständig (!) sein.
- Falls du eine Absage bekommst, kannst du es wieder versuchen.
- Plane mit einer Finanzierungsalternative!
- Besuche Informationsveranstaltungen (z.B. Stipendieninfoabende, Workshops).
- Nimm möglichst Kontakt zu (ehemaligen) Stipendiat*innen auf. Sie können dir hilfreiche Tipps aus erster Hand geben.
- Informiere dich bei Arbeiterkind. Der gemeinnützige Verein unterstützt gezielt Menschen, die als Erste in der Familie studieren. Es gibt an so gut wie jedem größeren Hochschulstandort eine Ortsgruppe. Fast alle Engagierte dort sind Studierende, viele auch Stipendiat*innen.
- An einigen Hochschulstandorten gibt es spezielle Stipendien-Beratungen. Nutze sie.
- Stipendium-O-Mat
- kostenfreie und unabhängige Stipendienberatung