Studentenwerk SH und AStA Uni Kiel fordern Rückkehr zu subventionierten Tests
Seit Erscheinen der neuen Coronavirus-Testverordnung Ende November gibt es keine Corona-Tests für drei Euro in offiziellen Testzentren mehr. Ein Umstand, den Studentenwerk und AStA kritisieren.
Seit dem 25. November 2022 gelten für kostenlose Corona-Schnelltests enger gefasste Regeln. Während Risiko- und weitere ausgewählte Gruppen weiterhin auf Staatskosten einen Antigen-Schnelltest machen können, sind die subventionierten Drei-Euro-Tests weggefallen. Diese konnten bislang auch vor einer Veranstaltung gemacht werden. So sollen die Ausgaben für den Bund sinken, auch durch die Verringerung der Vergütung an die Testzentren.
Aufgrund der neuen Regeln musste die Teststation im Sechseckbau auf dem Campus der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) kurzfristig ihren Betrieb einstellen. Die Station wurde überwiegend von Studierenden und CAU-Beschäftigten genutzt, um sich vor einer Lehrveranstaltung testen zu lassen. Betrieben wurde sie von einer regionalen Arztpraxis in Kooperation mit dem Studentenwerk SH, das kostenlos seine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat. „Unsere Idee war, für mehr Sicherheit auf dem Campus zu sorgen“, erklärt Studentenwerks-Geschäftsführerin Susann Schrader. „Kurz vor der Schließung hatte unser Partner die Tests für Studierende und CAU-Beschäftigte sogar komplett kostenlos angeboten. Nun gibt es plötzlich gar keine Tests mehr, weil diese nicht mehr abgerechnet werden können.“
Insbesondere für Studierende, die nur über begrenzte finanzielle Mittel verfügen, sei die Abschaffung der subventionierten Tests bedauerlich. „Viele haben das Angebot gern genutzt, um bei Vorlesungen, an denen zum Teil Hunderte Studierende teilnehmen, auf der sicheren Seite zu sein. Ein Antigen-Schnelltest durch geschultes Personal in einem offiziellen Testzentrum ist immer noch etwas Anderes als ein Selbsttest aus dem Supermarkt oder der Drogerie. In unseren Augen darf es nicht sein, dass Kosten vor Gesundheit gehen. Deshalb fordern wir vom Bund eine Rückkehr zu den Drei-Euro-Tests bis mindestens Ende des Winters.“
Dies fordert auch der AStA der CAU. „Wir bedauern sehr, dass die Teststation im Sechseckbau schließen musste und es keine bezuschussten Tests für den Besuch von Lehrveranstaltungen mehr gibt“, so Jan-Niklas Mayer und Esther Eickhoff vom Inklusionsreferat. „Die Tests haben allen Studierenden und Lehrbeauftragten, besonders Menschen aus Risikogruppen, Sicherheit gegeben – gerade in Zeiten, in denen die Inzidenzen steigen und sich fast niemand mehr an die Masken- und Abstandsregeln hält. Wir verstehen diese Entscheidung des Bundes, die dem Recht auf körperliche Unversehrtheit entgegensteht, nicht. Dass Gesundheit einen ökonomischen Preis hat, enttäuscht uns sehr.“