Über 1700 neue geförderte Wohneinheiten sollen künftig Studierenden ein Zuhause geben
Stadt und Studentenwerk SH ziehen an einem Strang
Kiel ist eine Universitätsstadt mit rund 36.000 Studierenden. Knapp 2000 Studierende finden derzeit einen Platz in einem der Wohnheime des Studentenwerks Schleswig-Holstein. Alle anderen drängen auf den Wohnungsmarkt, der ohnehin überlastet ist. Kiel liegt damit bundesweit – was die Versorgung von Studierenden mit Wohnheimplätzen angeht – unter dem Bundesdurchschnitt. Durchschnittlich finden bundesweit 9 Prozent der Studierenden einen Wohnheimplatz, in Kiel sind es nur 6 Prozent
Die Landeshauptstadt Kiel und das Studentenwerk Schleswig-Holstein planen deshalb gemeinsam zahlreiche Projekte, die in den kommenden Jahren für mehr Wohnraum für Studierende sorgen sollen. Mehr als 1700 neue geförderte Wohneinheiten sollen dabei entstehen.
Geplant sind dabei folgende Neubauten:
An der Hörn überlässt die Stadt dem Studentenwerk SH ein Baugrundstück (Baufeld IX.2) in bester Lage. Dort ist bereits Baurecht vorhanden, die Stadt ist bereit, es für 0 Prozent Erbpacht zur Verfügung zu stellen. Die Entscheidung dazu trifft die Ratsversammlung. Bis zum Jahr 2027 sollen dort etwa 200 geförderte Wohneinheiten in zentraler Lage entstehen, die für
Studierende an verschiedenen Hochschulen attraktiv sind.
Ein weiteres Großprojekt soll für geförderten studentischen Wohnraum am Rande des Nordmarksportfeldes mit rund 400 geförderte Wohneinheiten entstehen. In Abhängigkeit von einigen Gutachten und einem B-Plan ist dort
ein Baubeginn im Jahr 2027 angepeilt.
Bereits gebaut wird in dem neuen Hochschulquartier Bremerskamp. Nur einen Steinwurf von der Universitätsbibliothek und mit geplantem Stadtbahnanschluss entsteht dort ein gemischtes Quartier mit vielfältiger Nutzung. Im ersten Bauabschnitt sind bis 2026 etwa 150 geförderte Wohneinheiten geplant. Der zweite Bauabschnitt sieht mittel- bis langfristig rund 500 weitere geförderte Wohneinheiten – projektiert durch das Studentenwerk SH – vor. Grundstückanalysen beginnen noch in diesem
Jahr.
Auch auf dem Ostufer gibt es sowohl in der Nähe der Technischen Fakultät als auch der Fachhochschule Kiel einige Bauprojekte. Drei davon sollen schon 2026 abgeschlossen werden. Im Steinmarderweg auf dem Nachbargrundstück zum Kirchenweg 34 plant die KiWoG 25 geförderte Wohneinheiten für Studierende. Zudem werden in der Hügelstraße 27 Wohneinheiten (davon 18 gefördert) und im Albert-Schweitzer-Weg 75 (davon 57 geförderte) gebaut. Außerdem wird die Realisierung von bis zu
80 weiteren geförderten Wohneinheiten unmittelbar neben der Technischen Fakultät vom Studentenwerk SH und der GM.SH geprüft.
Noch mehr studentischer Wohnraum entsteht auch im Zuge diverser privater Bauprojekte: Im neuen Wohngebiet Torfmoorkamp sind bis 2028 rund 120 geförderte Wohneinheiten vorgesehen. In der Christian-Kruse-Straße entstehen unter dem Titel „Lieblingsplatz 2“ 120 Wohneinheiten für Studierende geeignet, davon 40 gefördert. Zusätzlich zu dem
Baugrundstück, das das Studentenwerk SH übernimmt, entstehen an der
Hörn bis 2028 rund 480 weitere studentische Wohneinheiten, davon über
100 geförderte. Im Kronshagener Weg werden bereits 2025 36 Einheiten
fertig und 2026 74 weitere innerhalb des Projektes „Woodstock“ in der
Fabrikstraße und der Hafenstraße
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer sagt dazu:
„Gemeinsam wollen wir die Wohnsituation für Studierende deutlich verbessern und damit gleichzeitig den Wohnungsmarkt entlasten. Allerdings brauchen wir für die Umsetzung unserer Pläne Investoren und die soziale Wohnraumförderung von Land und Bund. Durch die geplante Entbürokratisierung und Beschleunigung des Baurechts und absehbar niedrigere Zinsen bin ich trotz schwieriger Haushaltslage optimistisch, dass nicht nur die geplanten Projekte umgesetzt werden, sondern noch weitere
entstehen.“ Er fügt hinzu: „Auch für die allgemeine Wohnraumsituation in Kiel ist es wichtig, dass wir studentischen Wohnraum schaffen, denn gerade große familiengeeignete Wohnungen werden wegen der angespannten
Lage nicht selten als Studierenden-WGs genutzt. Wir brauchen diese Wohnungen aber dringend für Familien.“
Susann Schrader, Geschäftsführerin des Studentenwerks Schleswig- Holstein, freut sich über das Baugrundstück an der Hörn: „Ein Studierendenwohnheim am Wasser in bester Kiel-Lage – wir freuen uns sehr darüber, dass uns die Stadt dieses tolle, großzügige Grundstück auf dem Hörn-Areal zur Verfügung stellt. Wir können hier für rund 200 junge Menschen ein neues, günstiges Zuhause schaffen und der studentischen Wohnungsnot ein Stück weit entgegenwirken. Wir freuen uns aber vor allem
über die konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt. So helfen wir langfristig gemeinsam vielen Studierenden, eine geeignete Bleibe in Kiel zu finden.“
Eine Übersicht und aktuelle Entwicklungen im studentischen Wohnungsbau sind online unter www.kiel.de/wohnen#studentisch zu finden.