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Krieg in der Ukraine

Weißes Taubensymbol vor türkis-violetten Wolken

Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine beschäftigen zurzeit die ganze Welt. Wir erleben mit, wie Menschen, die keine zwei Flugstunden entfernt leben, ihr Hab und Gut verlieren und plötzlich ihr Zuhause verlassen müssen. Unzählige Menschen bangen gerade um das Leben von Freundinnen und Freunden sowie Familie.

Das studentische Leben in Schleswig-Holstein ist davon geprägt, dass in den Hochschulen, auf dem Campus, in Wohnheimen und Mensen Studierende aus der ganzen Welt friedlich miteinander studieren – unter ihnen auch Studierende aus der Ukraine und Russland. Diversität und Pluralität werden hier tagtäglich gelebt und das soll auch weiterhin gelten.

Wir möchten allen Studierenden, die durch die aktuelle Situation in Not geraten sind, unsere Hilfe anbieten.

Service des Studentenwerks SH (wird laufend aktualisiert)

Bei finanziellen Sorgen, Fragen zum Aufenthaltsstatus, oder falls du deine Familie und Freund*innen nach Schleswig-Holstein holen möchtest – wende dich gerne an das Team der Beratung Studentisches Leben.

Wenn du Unterstützung brauchst, um über deine Erfahrungen und Gefühle zu sprechen – wende dich gerne an das Team der Psychologischen Beratung.

Wenn du in einem unserer Wohnheime wohnst und gerade deine Miete nicht zahlen kannst, oder eine Verlängerung deines Wohnheimplatzes beantragen willst – wende dich gerne an das Team der Wohnheimverwaltung um zu klären, was jetzt möglich ist: wohnen@studentenwerk.sh

Belastet von schlechten Nachrichten? Tipps zum Umgang mit der aktuellen politischen Lage

Das Kriegsgeschehen in der Ukraine löst bei vielen Menschen Ängste aus. Das Leid der Menschen wird nicht zuletzt aufgrund der geographischen Nähe zu Deutschland noch spürbarer und lässt die potentielle Bedrohung für uns noch realer werden. Immer mehr Studierende berichten uns in den Beratungsgesprächen von einer Verschärfung ihrer bestehenden persönlichen Belastungssituation aufgrund des weltpolitischen Geschehens.

Die Unvorhersehbarkeit der weiteren Entwicklung erzeugt Angst und löst bei vielen Gefühle eines Kontrollverlusts aus.

Wir möchten euch einige Tipps geben, wie ihr mit dieser Situation umgehen könnt.

Im ersten Schritt ist es hilfreich, euer Erleben genauer zu beobachten: 
Welche Gefühle treten bei mir aktuell auf?
Habe ich Angst? Bin ich wütend? Oder spüre ich eher ein Gefühl von Hilf- und Hoffnungslosigkeit?

Im zweiten Schritt könnt Ihr euren Handlungsimpuls beobachten: 

Versuche ich mich gerade von allem abzuschirmen? 
Dies könnte ein Hinweis auf den „Fluchtreflex“ sein. Durch die Vermeidung angstauslösender Stimuli (wie beispielsweise das Sehen von Nachrichtenbildern aus dem Kriegsgebiet) gelingt dem Gehirn zumindest kurzfristig eine Reduktion der Angst.

Erlebe ich eine innere Angetriebenheit, vielleicht auch Wut? 
In diesem Fall könnte die Wut möglicherweise auch als „verkleidete“ Angst zu verstehen sein und ein Ausdruck des „Kampfreflexes“ sein.

Fühle ich mich wie gelähmt? 
Dies lässt auf die Reaktion des „freezings“ schließen. Der (zunächst im Tierreich beobachtete) sogenannte Totstellreflex hinterlässt bei uns Menschen häufig ein Gefühl von Ohnmacht und Resignation.

Durch eine erhöhte Achtsamkeit auf unsere Emotionen können wir uns dieser drei hoch automatisiert ablaufenden Angstreaktionen bewusst werden. In der Folge können wir sinnvolle und differenziertere Handlungsalternativen entwickeln.

Die Angst geht immer der Frage nach „was wäre, wenn…“. Daraus resultieren Sorgenschleifen und häufig Katastrophengedanken. Wichtig ist es, aus diesem Konjunktiv-Kreislauf, also den möglichen eintretenden Konsequenzen, in einen Handlungskreislauf zu gelangen. Dieser geht der Frage nach, was ich in dieser Situation tatsächlich tun kann, um (zumindest im kleinen Rahmen) Einfluss auf das Geschehen nehmen zu können. Dieses Vorgehen beugt dem Gefühl der Ohnmacht vor.

Ihr könnt beispielsweise Einfluss nehmen und eurer Solidarität Ausdruck verleihen, indem ihr:

  • Eurer Meinung Ausdruck verleiht (bei Freunden, Familie, in Seminaren)
  • Zu Friedensdemonstrationen geht
  • Ein Plakat oder ein Schild für eine Demo anfertigt
  • Leserbriefe schreibt
  • Ehrenamtlich Hilfsorganisationen unterstützt:
  • Hilfslieferungen sortiert und packt; Kleidung, Bedarfsgüter oder Geld spendet; ankommende Flüchtlinge bei der Ankunft im
  • Land unterstützt (sie zum Beispiel begleitet auf dem Weg zur Unterkunft); eine Patenschaft für eine Familie übernehmt

Hilfreich ist es, ein ausgewogenes Maß an Information zu finden:

  • Wählt ein Zeitfenster des Tages aus, in dem ihr euch zeitlich begrenzt (!) über die Ereignisse informiert. Vermeidet es, vor dem Einschlafen, Nachrichten zu sehen/hören.
  • Wählt seriöse Quellen, vermeidet Informationskanäle, die bekannt sind für eine hoch emotionalisierte Nachrichtendarstellung. Der Social-Media Algorithmus zielt darauf ab, Emotionen zu wecken. Vor allem Videomaterial kann das Gehirn emotional schnell überfordern und dazu führen, dass man die Bilder „nicht mehr aus dem Kopf bekommt“.

Wie in allen anderen Belastungssituationen ist es wichtig, in diesen schwierigen Zeiten ein besonderes Augenmerk auf die Selbstfürsorge zu legen. Das heißt, achtet auf:

  • Regelmäßiges Essen
  • Ausreichend Schlaf
  • Tägliche Bewegung
  • Begegnungen mit Menschen, die euch guttun
  • Tagesstruktur
  • Scheut euch nicht davor, professionelle Hilfe aufzusuchen. Es gibt viele Beratungsstellen, bei denen ihr Unterstützung finden könnt, wir sind eine davon.

Hier findet ihr die Kontaktdaten von unseren Psychologinnen und Psychologen an eurem Campus.

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